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| Deleatur | Version 3.2.3 (November 2004)
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Deleatur© ist ein Programm zum Erkennen von Spam-Mail allein auf
Grund der mitgezählten Häufigkeit von Wörtern (Bayes-Filter). Der
Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "es möge gelöscht
werden".
Deleatur ist laut Benutzerurteil das erste Spamfilter-Programm, das
dem Benutzer wirklich Arbeit abnimmt: Während andere Spamfilter die
Mail erst vollständig herunterladen und Spam in einen Spam-Ordner
verfrachten, löscht Deleatur Spam schon auf dem POP-Server, nachdem
nur ein Teil heruntergeladen wurde.
Deleatur benutzt man zum Nachschauen nach Mail. Nur wenn
ordentliche Mail übrig geblieben ist, startet man das eigene
Mailprogramm. Deleatur läuft im Kommandofenster, im Idealfall
braucht man - auch bei 50 Mails - nur ein paarmal die Eingabetaste
zu betätigen. Im Automatikmodus schaut Deleatur in festgelegten
Abständen nach Mail und löscht erkannte Spam-Mail automatisch.
Deleatur lernt aus den gelesenen Mails, indem es sich für alle
gefundenen Wörter merkt, wie oft sie in ordentlicher und wie oft
in Spam-Mail vorkommen. Deleatur kann auch mit Mail-Dateien
trainiert werden, wenn solche zur Verfügung stehen. Auch die
mitgelieferte Wortbasis führt schon zu guten Ergebnissen, wenn man
englische Spam- und englische sowie deutsche ordentliche Mail
bekommt.
Deleatur bietet die Möglichkeit, die Dialoge in einer beliebigen
Sprache zu führen, wenn man eine Text-Datei entsprechend
modifiziert. Zur Zeit werden Deutsch, Englisch, Italienisch (Dank
an Roberto Sozzani!) und Portugiesisch (Dank an Carlos Caramori!)
mitgeliefert.
Neuerungen /**********************************************************/
Deleatur 3.2.2: Die Parameterangaben c=iso, f=0, h=1, i=1, n=1, q=1
und w=0 wurden hinzugefügt. Abschließend wird eine
Statistik der gelesenen und gelöschten Mails
ausgegeben. Ein Fehler wurde behoben, der bei einem
bestimmten POP-Server dazu führte, dass keine Mail
gelöscht wurde. Außerdem wird bei der Reduzierung
der Wortbasis jetzt Quicksort benutzt. Neuen
Taktiken der Spammer folgend (Verwendung vieler
Wörter) wurden die impliziten Annahmen der
automatischen Bewertung erhöht. Ein Fehler bei der
Reduzierung der Wortbasis wurde behoben.
Deleatur 3.2.3: Möglichkeit, Deleatur permanent laufen (und dabei
Spam automatisch löschen) zu lassen. Für den Fall
sehr vieler Mails kann man die Wertung unterbrechen
und später wieder aufnehmen. Algorithmus-Änderung,
um schnelleres Umlernen zu ermöglichen. Einführung
von Minus- und Plusdatei ähnlich Bonus/Malus. Man
kann jetzt hinter dem Servernamen eine Portnummer
angeben. Zu Englisch und Deutsch sind jetzt
Italienisch und Portugiesisch hinzugekommen. Die
Parameterangabe g=1 hilft bei defekten POP-Servern,
der y-Parameter erlaubt, weitere Kopfzeilen in die
Bewertung einzubeziehen. (Bitte lesen Sie erneut
die Parameter e, g, s, y und z.)
Die Windowsversion enthält einen bekannten Fehler: Nach etwa 55
Mails werden aus unerfindlichen Gründen leere Bereiche des
Fensters mit falscher Farbe hinterlegt.
Der Algorithmus /*****************************************************/
Zum Algorithmus gibt es zwei Artikel von mir in der Hauszeitschrift
des Zentrums für Informationsverarbeitung
(Universitätsrechenzentrum) der Universität Münster:
http://www.uni-muenster.de/ZIV/inforum/2003-1/a08.html
http://www.uni-muenster.de/ZIV/inforum/2003-2/a02.html
Folgende Artikel haben mich zur Programmierung von Deleatur
"angestiftet":
- http://www.paulgraham.com/spam.html
- http://radio.weblogs.com/1010454/stories/2002/09/16/spamDetection.html
Das Programm merkt sich für jedes Wort der ersten 50 Zeilen jeder
Mail (plus ein paar Kopfzeilen) die Häufigkeit, wie oft das Wort in
Spam und wie oft es in einer ordentlichen Mail vorgekommen ist.
Mit wachsender Wortbasis entscheidet das Programm zunehmend
automatisch, ob Spam vorliegt und fragt nicht weiter nach. Bei
einer Größe der Wortbasis von 3 MB wird unterhalb einer
Spam-Wahrscheinlichkeit von 10 % eine Mail ohne Nachfrage
akzeptiert und bei einer solchen über 80 % ohne Nachfrage
verworfen.
Es kann sinnvoller sein, die mitgelieferte Wortbasis nicht zu
verwenden, sondern lieber zwei Wochen lang eine eigene aufzubauen:
Die Spam-Mail ist zwar immer ähnlich, jeder bekommt aber andere
ordentliche Mail.
Die für die Entscheidung herangezogenen Wörter kann man in der
Protokolldatei nachlesen. Pro Tag wird eine Protokolldatei
JJJJMMTT.log erzeugt, wobei mit JJJJ das Jahr, mit MM der Monat
und mit TT der aktuelle Tag gemeint sind. Mit jedem Aufruf werden
weitere Zeilen hinten angehängt. Standardmäßig wird das Protokoll
des Vortages noch aufbewahrt, noch ältere werden gelöscht.
Wenn Mail bereits vom regelbasierten Spamfilter SpamAssassin
markiert wurde, kann man die Entscheidungen von Deleatur dahin
gehend beeinflussen, dass nicht automatisch Mail gelöscht oder
akzeptiert wird, wenn SpamAssassin gegenteiliger Auffassung ist.
Man wird aber feststellen, dass man dadurch nur mehr Arbeit hat.
:-)
Ich bin zwar der Meinung, dass jemand, der mir eine Mail mit
Wörtern schickt, die sonst nur in Spam vorkommen, sich nicht zu
wundern braucht, wenn seine Mail vom Spamfilter gelöscht wird.
Deleatur bietet aber auch die Möglichkeit, in einer Bonus- und
einer Malus-Datei Kriterien festzulegen, die automatisches Löschen
bzw. Akzeptieren von Mail verhindern. Dies ist aber nur dazu da,
dass man ruhig schlafen kann. Wirklich wichtige Mitteilungen
werden auf Papier verschickt! :-)
Installation und Handhabung /*****************************************/
Eine eigentliche Installation gibt es nicht. Entpacken Sie die
Datei deleatur.zip (wenn Sie es nicht schon getan haben) in einem
Ordner Ihrer Wahl - fertig!
Startet man deleatur.exe zum ersten Mal (z. B. per Doppelklick), so
muss man sich zunächst für die Sprache des Dialoges entscheiden:
mit 1 stellt man "deutsch" ein, eine 2 verhilft zu englischen
Sätzen.
Danach wird man gefragt, welchen POP3-Server man benutzt und wie
Kennung und Passwort lauten. Diese Daten merkt sich das Programm
bis zum nächsten Aufruf in der Parameterdatei deleatur.prm, wobei
das Passwort verschlüsselt gespeichert wird.
Es gibt folgende Reaktionen auf Anfragen des Programms:
+: Mail soll akzeptiert werden.
-: Mail soll als Spam gelten.
=: Wortbasis gleich lassen, Mail nicht bewerten.
?: Mail soll angezeigt werden (erste 50 Zeilen nach den
Kopfzeilen).
Die leere Eingabe (also nur die Eingabetaste drücken) entspricht
dem Programmvorschlag.
Am Ende eines kompletten Mailbox-Durchlaufs erfolgt immer die
Frage, ob wirklich gelöscht werden soll. Bis dahin wurde also noch
keine Mail auf dem Server tatsächlich gelöscht (wie auch bei einem
Programmabbruch durch gleichzeitiges Drücken von Strg und c). Im
einzelnen gibt es folgende Reaktionen auf die Schlussanfrage:
Eingabetaste:
Dies ist die normale Beendigung des Programms: Wertungen
werden übernommen und ggf. Spam-Mail tatsächlich gelöscht.
a: Alle Wertungen in die Wortbasis übernehmen, keine Spam-Mail
löschen, Programm beenden.
b: Die Wortbasis unverändert lassen, keine Spam-Mail löschen,
Programm beenden.
Mailnummer(n):
Gibt man eine oder mehrere Nummern in beliebiger Reihenfolge
(durch mindestens ein Leerzeichen getrennt) an, so werden
genau diese Mails noch einmal zur Beurteilung vorgelegt.
In den Dateien deleatur.bon bzw. deleatur.mal kann man zeilenweise
festlegen, welcher Text in welchen Kopfzeilen der Mail dazu führt,
dass die angetroffene Mail einen Bonus bzw. einen Malus erhält. Ein
Bonus führt dazu, dass die Mail nicht automatisch gelöscht wird und
ein Malus dazu, dass sie nicht automatisch akzeptiert wird. Es
würde also ggf. nachgefragt.
Möchte man etwa die von einem bestimmen Professor kommende Mail
auf keinen Fall wegwerfen, so gebe man in der Bonusdatei an:
from:higgins
Wenn also in der from-Kopfzeile einer Mail irgendwo "higgins"
auftaucht, bekommt die Mail den Bonus. Ähnliches kann für alle
anderen Kopfzeilen einer Mail, etwa Betreff (subject:) oder
Adressat (to:) spezifiziert werden:
subject:***spam***
to:my_newsgroup
Leerzeichen vermeide man vor und hinter dem Doppelpunkt. Wurde ein
Wort der Bonus- bzw. Malusdatei gefunden, so erscheint in der
Bewertungszeile der Text bzw. .
In gleicher Weise kann man in der Datei deleatur.min festlegen,
welche E-Mail auf jeden Fall als Spam gewertet, und in der Datei
deleatur.plu, welche Datei auf jeden Fall akzeptiert werden soll.
Dokumentation der Parameterdatei /************************************/
Die Parameterdatei wird von Deleatur automatisch erstellt und zwar
unter dem Namen deleatur.prm. Die Datei kann aber beliebig heißen,
wenn man ihren Namen als Parameter beim Aufruf an deleatur.exe
übergibt. Gibt man einen Parameter an, der mit einem Minuszeichen
beginnt, so wird diese Liesmichdatei ausgegeben. (Unter AIX wird
nach der Datei deleatur.liesmich gesucht.)
Wer - obwohl es überflüssig sein sollte - mit einem Editor daran
drehen möchte, hier ist die Dokumentation. Alle Angaben müssen in
Spalte 1 beginnen (sonst werden sie als Kommentar gewertet), links
und rechts vom Gleichheitszeichen darf kein Leerzeichen stehen:
s= Hier steht der Name des POP3-Servers (z. B. pop.uni-muenster.de).
Hinter einem Doppelpunkt kann eine Portnummer angegeben werden..
k=
p= Hier stehen Nutzerkennung und Passwort, also die Angaben, mit
denen man vom POP-Server authentifiziert wird, wobei das
Passwort verschlüsselt ist.
u=
o= Hier gibt man die Unter- und die Obergrenze der Wortbasis an
(in KB). Wird die Obergrenze erreicht, werden (nach Nachfrage)
so viele Wörter aus der Wortbasis gelöscht, bis die
Untergrenze erreicht ist. Zuerst werden Wörter gelöscht, die nur
einmal vorgekommen sind, wobei wiederum die am längsten nicht
vorgekommenen zuerst gelöscht werden. Implizit gilt o=5000 und
u=3000. Außerdem werden bei einer Reduzierung alle Wörter
gestrichen, die nur in einer einzigen Mail vorgekommen sind.
l=
a= Hier stehen Prozentangaben für Löschgrenze und Akzeptanzgrenze.
Diese Angaben werden sonst automatisch aus der Größe der
Wortbasis berechnet (s. o.), dann gelten maximal l=80 und a=10.
v= Diese Angabe bezeichnet das Verzeichnis für persönliche Dateien,
als da sind:
- deleatur.bas (Wortbasis zum Schätzen der Wahrscheinlichkeit)
- deleatur.alt (alte Wortbasis vom letzten Aufruf)
- deleatur.srv (Liste der bisher nicht gelöschten Mail)
- deleatur.txt (Klartextliste mit mehrsprachigem Text)
- deleatur.spr (codierte Texte der gewählten Sprache)
sowie die Protokolldateien JJJJMMTT.log usw. mit der Indexdatei
deleatur.log. Ansonsten gilt das aktuelle Verzeichnis.
x=SpamAssassin
Hier kann man spezifizieren, ob vom regelbasierten Spamfilter
SpamAssassin hinzugefügte Headerzeilen berücksichtigt werden
sollen. Wird eine Mail von SpamAssassin als Spam eingestuft, so
akzeptiert Deleatur sie nicht ohne Nachfrage; wird sie nicht als
Spam eingestuft, so löscht Deleatur sie nicht ohne Nachfrage.
Diese Einstellung gibt mehr Sicherheit, führt aber gewöhnlich zu
zusätzlichen Nachfragen. Wurde die x-Angabe spezifiziert, so
erscheinen in der Bewertungszeile zwei von SpamAssassin
übermittelte Zahlen: Die erste gibt den Spam-Wert an, die zweite
den bei SpamAssassin festgelegten Schwellwert. War der Spam-Wert
zu niedrig, so erscheint einfach [].
z= Hier kann man eine Zeilenanzahl für das Kommandofenster angeben,
nach der Deleatur innehalten soll, damit man theoretisch alles
kontrollieren kann. Implizit fragt das Programm nach 24 Zeilen,
ob es weiter gehen soll. Mutige können z auf 1000 und a auf
0 setzen, dann kann Spam "durchrauschen" und ordentliche Mail
wird garantiert nicht als Spam gewertet. "z=0" bedeutet, dass
Zeilen nicht gezählt werden. Wenn man vor Drücken der
Eingabetaste ein x eingibt, beendet Deleatur das Einlesen
weiterer Mails und geht zur Bewertung über. Dies ist hilfreich
nach einem Urlaub.
d=0
Diese Angabe dient nur zum Testen und verhindert, dass Mail
gelöscht wird.
r=0
So kann man jede Rückfrage verhindern. Dabei wird Mail mit einer
Spamwahrscheinlichkeit oberhalb der Obergrenze (l=) gelöscht,
alle andere gilt als nicht bewertet und wird aufbewahrt.
e=min
Man gibt die Länge des Intervalls in Minuten an, das Deleatur
bis zum nächsten Nachschauen nach Mail warten soll. Deleatur
läuft also bis zum Abbruch (etwa durch Strg-c).
b= Hier kann man die Anzahl Tage angeben, die eine Protokolldatei
JJJJMMTT.log aufbewahrt werden soll. Implizit gilt 1.
m=mail, m=spam, m=ok
Mit diesem Parameter kann man in einen reinen Lernmodus
schalten. Es werden Maildateien aus einem Ordner gelesen,
nicht vom Mail-Server. Heißt der Ordner "mail", so bewertet
man die eingelesenen Mail-Dateien wie üblich. Heißt er "spam",
so wird alles automatisch als Spam betrachtet. Heißt er "ok",
so gilt jede Mail als ordentlich. Nur eine Angabe ist erlaubt.
Im Gegensatz zum Normalbetrieb werden aus jeder Datei alle
Zeilen gelesen - nicht nur die ersten 50.
f=0
Diese Angabe wird Sie interessieren, wenn Sie mehrere Aufrufe
von Deleatur in einem Script vorsehen: Die abschließende Frage
"Fenster schließen?" erfolgt dann nicht.
h=1
Wenn Sie eigene Nachbehandlungen der Protokolldatei vorhaben,
erhalten Sie durch diese Angabe auch sämtliche Header-Zeilen
jeder Mail im Protokoll.
c=iso
Normalerweise wird der Text des Kommandofenster mit der Codepage
850 dargestellt (sowohl bei OS/2 als auch bei Windows). Wenn Sie
stattdessen eine ISO-Codepage eingestellt haben, verhilft Ihnen
diese Einstellung zu lesbarem Text (vor allem wenn Sie eine
europäische Sprache sprechen).
w=0
Dies ist eine weitere Spezifikation (neben f=0), die für Skripts
geeignet ist. Sie unterbindet die Frage "Weiter?", wenn keine
Mail auf dem POP-Server gefunden wurde.
i=1
Auch diese Spezifikation (neben f und w) ist für Skripts
gedacht. Sie bewirkt, dass ein Piepston ertönt, wenn Mail
gefunden wurde.
n=1
Diese Angabe kann in Verbindung mit "r=0" genutzt werden (wenn
man die Mails oberhalb der Löschgrenze automatisch löscht). Dann
werden nämlich die wertungsrelevanten Zeilen jeder nicht
gelöschten Mail im Ordner "mail" abgespeichert, von wo aus eine
Nachbewertung vorgenommen werden kann (in Verbindung mit
"m=mail").
q=1
Diese Angabe ist für Nutzer gedacht, die gerne ihre Mail länger
auf dem Server lassen. Sie verhindert das Anzeigen der nicht
erneut bewerteten Mail.
y= Man kann mehrere y-Zeilen verwenden. Pro Zeile kann man hinter
y= ein Schlüsselwort aus dem Kopf der E-Mail angeben. Die so
bezeichneten Zeilen werden in die Überprüfung auf Spamwörter
eingeschlossen.
g=1
Der etwas sonderbare Effekt dieses Parameters ist für Nutzer mit
fehlerhaftem POP-Server: Als UID werden nur die rechten 8
Zeichen verwendet.
Wer Deleatur aus einem Skript heraus aufruft, kann vielleicht mit
den folgenden Ergebnis-Codes etwas anfangen:
0 - es ist keine Mail auf dem Server
1 - es wurde Mail als Spam bewertet
2 - es wurde Mail als ordentlich bewertet
4 - es wurde Mail nicht bewertet
8 - Mail ist vorhanden, wurde aber nicht angeschaut
16 - es wurde Spam gelöscht
32 - (reserviert)
64 - Sprachdatei unpassend (falsche Deleatur-Version)
128 - Deleatur läuft bereits
256 - Verbindung zum POP-Server schlug fehl
512 - Authentifizierung schlug fehl
1024 - Interner Fehler in Deleatur
Nach Ausführung von Deleatur steht die Summe der vorgekommenen
Bedingungen als Rückkehr-Code zur Verfügung.
Dokumentation der Textdatei /*****************************************/
Immer wenn Deleatur die Datei deleatur.spr nicht findet, sucht es
nach deleatur.txt. Danach fragt es den Benutzer, welche der in
dieser Datei enthaltenen Sprachen benutzt werden soll. Der Aufbau
der Textdatei soll im Folgenden erklärt werden. Zeilen mit
Leerzeichen an erster Stelle sind Kommentar und können überall
eingestreut werden. Die erste Zeile enthält die Versionsnummer von
Deleatur.
Am Anfang stehen so viele durchnummerierte Zeilen, wie Sprachen
vorhanden sind. Diese Zeilen werden dem Nutzer zur Auswahl
vorgelegt.
Für jeden Textbaustein folgt dann eine Zeile mit drei Rauten, deren
Text irrelevant ist, aber nicht verändert werden sollte, gefolgt
von so vielen Zeilen, wie Sprachen vorhanden sind. Am Anfang steht
jeweils die Sprachnummer, dahinter der Text in der jeweiligen
Sprache.
Die Reihenfolge der Textbausteine ist relevant und darf nicht
geändert werden. Wollte man z. B. Französisch als weitere Sprache
einführen, so könnte der Anfang der Datei deleatur.txt so aussehen
(abgesehen davon, dass dieser Baustein nicht existiert :-):
3.2.2
1 deutsch
2 English
3 francais
### satz_ich_nicht_franz
1 Ich spreche nicht französisch!
2 I don't speak french!
3 Je ne parle pas francais!
Beispiel-Szenarien /**************************************************/
Szenarium 1: eine Mailadresse /*-------------------------------------*/
Dies ist der Normalfall. Die Parameterdatei deleatur.prm wird
automatisch erzeugt und braucht nicht geändert zu werden.
Szenarium 2: mehrere Mailadressen /*---------------------------------*/
Hat man mehrere Mailadressen, so kann man Deleatur in einem Skript
einfach mehrmals aufrufen, jeweils mit einer anderen Parameterdatei:
deleatur parm1
deleatur parm2
In den Parameterdateien kann man entweder immer dieselbe Wortbasis
angeben oder unterschiedliche. Wenn etwa unterschiedliche Sprachen
verwendet werden, können verschiedene Wortbasen zu einer besseren
Erkennungsrate führen. Im letzteren Fall leistet der "v="-Parameter
gute Dienste.
Szenarium 3: vom Server /*-------------------------------------------*/
Man kann die Programmdatei deleatur.exe sowie die Sprachdateien
deleatur.txt und deleatur.spr auf einen Fileserver legen, so dass
Benutzer immer auf die aktuelle Version von Deleatur zugreifen
können, wobei sie auf dem eigenen Rechner nur Platz für die
persönlichen Dateien benötigen. Die "v="-Angabe in der eigenen
Parameterdatei weist dem Deleatur-Programm den Weg zur Wortbasis,
die also nicht allen Nutzern des Fileservers gemeinsam ist!
Szenarium 4: automatisch für die Urlaubszeit /*----------------------*/
Hat man Angst, dass während des Urlaubs das eigene Postfach wegen
Überfüllung gesperrt würde, so kann man Deleatur permanent laufen
und mit z. B. "e=86400" täglich nach Mail schauen lassen. Außerdem
sollte in der Parameterdatei "r=0" und "z=1000000" gesetzt sein.
Dann löscht Deleatur jede Mail, die eine Spam-Wahrscheinlichkeit
über der Löschgrenze hat und ordnet jeder anderen Mail den Status
"nicht berücksichtigt" zu - ohne dass ihre Bewertung in die
Wortbasis übernommen wird. Ist man dann aus dem Urlaub zurück, so
lässt man "r" und "e" weg und bewertet die übrig gebliebene Mail in
üblicher Weise.
Szenarium 5: AIX-Version für alle Betriebssysteme /*-----------------*/
Hat man - z. B. als Universität - einen zentralen AIX-Server, so
kann man Deleatur dort laufen lassen, etwa in einer telnet- oder
ssh-Sitzung. Damit kommen auch MAC- und Linux-Nutzer in den Genuss
von Deleatur (so lange es noch keinen PL/I-Compiler für diese
Betriebssysteme gibt :-).
Szenarium 6: Lernen von Hand /*--------------------------------------*/
Hat man einen Ordner voll Mail aus Vor-Deleatur-Zeiten gesammelt,
so kann man über den Parameter "m=mail" Deleatur veranlassen, die
Maildateien nicht von einem Server, sondern aus dem Ordner "mail"
zu lesen. Man muss dann in üblicher Weise auf Anfragen des
Programms reagieren.
Szenarium 7: Lernen automatisch /*-----------------------------------*/
Hat man schon in ordentliche und Spam getrennte Ordner, so kann man
in zwei Durchläufen z. B. erst den Ordner "spam" und dann den
Ordner "ok" hinter dem Parameter "m=" angeben. Deleatur lernt dann
ohne Nachfrage.
Hinweise /***********************************************************/
Dieses Programm wurde von mir privat geschrieben und im Dienst
getestet. Ich danke den beteiligten Kollegen des Zentrums für
Informationsverarbeitung der Universität Münster für ihre Mithilfe
und meinem Chef Dr. Held dafür, dass er mich ermuntert hat,
Deleatur zu veröffentlichen (natürlich, nachdem auch er es getestet
hatte :-).
Dieses Programm darf von jedermann kostenlos benutzt werden. Wer
aus Dankbarkeit doch einen Obolus für Deleatur entrichten möchte,
darf einen Betrag seiner Wahl auf mein Konto
3 200 372 966 bei der Postbank, BLZ 20 11 00 22,
überweisen. (Man sagt ja immer, die Leute seien bereit, auch
freiwillig etwas für gute Software zu bezahlen. Wie viel zahlen
Sie für ein Mittagessen? :-)
Wenn Sie ein Konto mit IBAN und BIC brauchen, hier ist eins:
IBAN: DE43 2542 0800 9185 0673 18
BIC: BHWKDE21
Außer für Windows ist Deleatur auch für OS/2 (bzw. eComStation) und
AIX erhältlich; der Sourcecode ist allen Betriebssystemen
gemeinsam. Deleatur ist in der Programmiersprache PL/I
programmiert: "Buffer-Overflows" sind also nicht zu erwarten. :-)
Alle Rechte liegen beim Autor. Die Benutzung von Deleatur erfolgt
auf eigene Gefahr, in jedem Fall ist jegliche Haftung meinerseits
wofür auch immer ausgeschlossen!
Bitte schicken Sie Anregungen und Fehlermeldungen an:
deleatur@eberhard-sturm.de
Auch Erweiterungen der Sprachdatei sind natürlich hoch willkommen
und würden dann in die nächste Version von Deleatur einfließen.
/*---------------------------------------------------------------*/
/* Eberhard Sturm Tel: +49-251-83-31679 */
/* ZIV (Universitätsrechenzentrum) Fax: +49-251-83-31555 */
/* Röntgenstr. 9-13 */
/* D-48149 Münster E-Mail: sturm@uni-muenster.de */
/* http://www.uni-muenster.de/ZIV/Mitarbeiter/EberhardSturm.html */
/*---------------------------------------------------------------*/